Bo102 Helitrainer

Die Bölkow Bo 102 war ein stationärer Hubschraubertrainer, bei dem zum ersten Mal bei einem Hubschrauber ein GFK-Rotorblatt verwendet wurde. Nach den Plänen des Konstrukteurs Ludwig Hofmann wurde Mitte der 1950er Jahre ein bodengebundenes Ausbildungs- und Trainingsgerät entwickelt, das die Risiken bei der Ausbildung von Hubschrauberpiloten minimieren und die Betriebskosten um 7/8 reduzieren sollte. Nach der Absolvierung einer 500-Stunden-Dauererprobung wurde das Gerät 1959 in fünf Exemplaren an die Bundeswehr ausgeliefert. Zum Einsatz kam der Heli-Trainer auch in Frankreich (2), Großbritannien (2), Spanien (5), Italien (2) und Jugoslawien (1). Die Bo 102 stellte im Wesentlichen einen an einem Dämpfungsgestell dauerhaft befestigten einsitzigen Hubschrauber dar. Das Gestell konnte auch auf einen kreisförmigen Schwimmer (Gummiwulst) gesetzt werden, so dass auch horizontale Bewegungen möglich wurden. Der Hubschrauberteil besaß einen einflügeligen glasfaserverstärkten GFK-Hauptrotor mit einer halbstarren Aufhängung und einem Durchmesser von 6,57 m. Als Antrieb wurde ein 29 kW (40 PS) leistender Dreizylinder-Zweitaktmotor ILO L 3x375 verwendet. Die Leistung wurde über ein Planetenumlaufgetriebe mit Freilauf auf den Rotor übertragen. Der Antrieb des Einblatt-Heckrotors zum Drehmomentausgleich erfolgte über ein Zwischengetriebe. Ein Exemplar steht heute im Hubschraubermuseum Bückeburg.

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